
Von einem "Vogel namens Schopenhauer" zur Waldrappsuche in Burghausen
Als im Herbst des Jahres 2023 bei einer Buchvorstellung meiner Stammbuchhandlung (Humboldtbuchhandlung Gladbeck) Daniela Maifrini begeistert ein Buch über einen Waldrapp vorstellte, der einem grummeligen Italianer in seinem Garten zufliegt und diesen dazu bringt, ihn (den Vogel) mit einem Fahrrad über die Alpen zu bringen, war mir klar, dass ich als ornithologisch Interessierter das Buch erstehen und lesen musste.So gelangte ich an „Ein Vogel namens Schopenhauer“ von Tom Diesbrock, meinem Roman des Jahres 2024.
Ein Vogel namens SchopenhauerDie Geschichte des Waldrapps, der einem misanthropen älteren Italiener zufliegt, ist eine der bezauberndsten, die ich in den letzten Jahren gelesen habe und liefert nebenbei Informationen über eines der aufwändigsten Artenschutzprojekte in Europa. Im Rahmen dieses Projektes wurden Waldrappe nicht nur wieder nördlich der Alpen angesiedelt, sondern sogar mit Hilfe von begleitenden Ultraleichtflugzeugen über die Alpen in ihre Winterquartiere geleitet. ( Bilder und Videos Waldrappprojekt, Waldrappprojekt Burghausen)
Das Buch, handelt davon, wie der Protagonist (ein Philosoph) sich mit dem Vogel anfreundet und ihn, nachdem sein einziger Sozialkontakt, eine türkischstämmige Gartennachbarin, anhand seines Ringes herausbekommen hat, dass der inzwischen „Schopenhauer“ getaufte Vogel aus der Zuchtstation in Burghausen stammt, über die Alpen zurück dorthin bringt.
Infotafel Waldrappe in BurghausenDort angelangt, entdeckten wir zwar schnell den ausgewiesenen Brutplatz (die Waldrappe gehören ínzwischen zu den Touristenattraktionen der Stadt), mussten aber leider feststellen, dass der Weg zum Pulverturm, dem der bekannten längsten Burg der Welt gegenüberliegenden Gebäudeteil der Burganlage an diesem Tag gesperrt war und suchten einen anderen Weg, der uns von netten Burghausenern gezeigt wurde. Nachdem wir bei Temperaturen um die 30°C schnaubend den Hügel zum Pulverturm erklommen hatten, mussten wir leider feststellen, dass wir auch dort nicht näher an die Nistplätze der Waldrappe heran kamen. Also ging es zurück zum Auto und zum Naturschwimmbad, von dem aus wir einen Blick auf die allerdings verwaisten Nistplätze der Waldrappe werfen konnten.
Blick auf die Waldrappnistplätze im Umfeld des PulverturmsWir hatten gelesen, dass es inzwischen eine App gibt, mit der man die besenderten Waldrappe lokalisieren kann, aber leider hat meine Frau erst am Abend deren richtige Funktion entdeckt und wir blieben also bei der Waldrappsuche für dieses Mal erfolglos. In wunderschönen Außenbereich des Altstadt-Cafes Vier Jahreszeiten mit Salzachblick entschieden wir uns aber noch vor Ort bei Cappuccino und Kuchen, dass wir im nächsten Jahr einen neuen Versuch starten werden.




Da er als Verkehrsmittel nur ein Fahrrad besitzt, beginnt eine spannende Reise über die Alpen, deren Schilderung stellenweise so emotional ist, dass sie mir die ein oder andere Träne der Rührung in die Augen schießen ließ. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.Da auch meine Frau das Buch begeistert gelesen hat, war klar, dass wir bei unserem Sommerurlaub im Chiemgau auch auf jeden Fall einen Ausflug nach Burghausen machen würden, um dort „Schopenhauers“ Familie zu sehen. So machten wir uns im Juli 2024 von unserem Standort in Brannenburg auf den über einstündigen Weg nach Burghausen, um die dortigen Waldrappe zu sehen.





1. Übersichtsbild Stadt Burghausen-Touristeninfo - 2. Altstadt Burghausen - 3. Salzachblick aus dem Altstadtcafe
3 Bilder
Ich danke der Touristeninformation Burghausen für die Vermittlung des Bildautors der hier gezeigten Waldrappfotos und Herrn Oliver Habel , dem Pressesprecher des Waldrappprojektes Burghausen, für deren kostenlose Freigabe!